Web Analytics Enterprise Lösung in München gesichtet

Zuletzt wurde vehemt bestritten, dass Google Analytics eine Enterprise Lösung sei, was allerdings auch niemand behauptet hatte. Verschiedene Definitionen wurden zu Rate gezogen, und es wurde über die Zahl der tatsächlich existierenden Web Analytics Enterprise Lösungen spekuliert.
Eine sehr robuste und überlebensfähige Spezies dieser Gattung konnte gestern zum Visual Sciences Launch Summit 2007 in München besichtigt werden. Meiner Meinung nach die einzige dieser Spezies, die derzeit in freier Wildbahn zu bewundern ist. Ex-Visual Sciences, Ehemals WebSideStory nun wieder Visual Sciences CEO Jim MacIntyre war persönlich aus den Staaten angereist, um die Lösung, nach der kürzlich das Gesamtunternehmen benannt worden war, in Europa aus der Taufe zu heben und gleichzeitig eine für HBX Kunden erfreuliche Mitteilung zu machen: Über HBX Visual Workstation können auch sie vom Quantensprung der Analyselösung profitieren..

Über Visual Sciences ist schon vor einiger Zeit viel Richtiges, Begeistertes und Disruptives geschrieben worden. Erst in den letzten Wochen ist in der Branche jedoch etwas eindringlicher zu hören gewesen, dass es nun auf dem Markt tatsächliche neben viel Bodenständigem, reinen Marketing Performance Lösungen und grundanständigen kostenlosen Diensten einen Player am Markt gibt, der sich anschickt, nicht nur das Feld des Online Business (inklusive des Online Consumers) sondern des Gesamtbusiness und damit auch dasjenige traditioneller BI-Player von hinten aufzurollen.

“Rollen” im wahrsten Sinne des Wortes, denn “Wheels” heisst die von Visual Platform 5.0 eingesetzte Technologie, die den lang angestaubten Cubes und ihren ungeduldigen und geplagten Power Usern Feuer machen soll und wird.
“Wir brauchen nicht nur ausgebildete Analysten, sondern ganz neu Analysten”, war einer der Gedanken die mir nach der ersten Demonstration im Sommer letzten Jahres als Erstes kam. Vot gut 6 Jahren hat NetGenesis das Versprechen, sich mit iterativen Fragestellungen und beliebigen Segmentierungen von Nutzung und Nutzern der Bewertung von Online Geschäftszielen zu nähern, nicht einhalten können. Hier war die Technologie der hemmende Faktor, nicht die Methodik oder die bereits damals vom Jim Sterne und Matt Cuttler definierten Metriken und Mehrwerte. Der in den letzten drei Jahren verbreitete Marketingnebel um die drei grossen Anbieter lichtet sich auch etwas und erlaubt einen unverstellten Blick auch Standardreporting, das mit vielen Einschränkungen und großen Versprechung für Web Analytics verkauft wurde.

Nun duftet es, nachdem die Entwicklungung endlich die ROLAP und Cube Fussschellen eingeholt hat, endlich wieder nach echter Enterprise Analytik. Längst vergessene Fragestellungen präsentieren sich in ganz neuem Glanz. Conversions und Suchmaschinenauswertung, die Grundstein, aber nicht schon Endpunkt der Web Analytics sein sollten, bekommen endlich Relevanz durch die Möglichkeit, in Echtzeit den Kontext zu bewerten, Vertiefungsfragen zu stellen, Einflussfaktoren zu bewerten und Zusammenhänge schnell und relevant visualisiert zu bekommen.
Viele Web Analytics Spezialisten und noch mehr Unternehmen sind vielleicht noch gar nicht reif für diesen zu hebenden Schatz. Diejenigen die es sind oder werden wollen, den echten “analytic-minded” companies, wird aber nun erstmals eine echte Möglichkeit geboten, die so oft besungenen fundierten Entscheidungen auf Basis von Web Analytics zu treffen. Und zwar nicht nur die Entscheidung, welche Kampagne die schlechteste Klickrate hat und welcher interne Suchbegriff zu einer hohen Visit Duration führt.

Es ist fast wie bei Google und dem Online Advertising. Auch in der Web Analytics Branche wird in letzter Instanz der Technologie-Vorreiter den Markt revolutionieren, nicht die halbherzigen Lösungen und nicht die herkömmlichen Modelle.