Next Advertising, Targeting und Web Analytics auf der Next07

Next Advertising, Targeting und Web Analytics auf der Next07.

Einige Gedanken zur interessanten, kontroversen und dadurch sehr lebendigen Next07 von vorgestern. (Ja, ich bin auch der gängigen Meinung: Klasse Location, gutes Wetter – aber auch: vielen Dank an Mark Pohlmann, dass es eine solche Veranstaltung genau in der Mitte zwischen neuer Nabelschau und Klassik gibt.) Aus der Blickrichtung Customer- und Web Analytics sowie Targeting und relevanter Content/Angebote gab es auch einige interessante Dinge zu hören.

Obwohl die Adoleszenz des Longtail nicht mehr zu übersehen ist, war Pareto zu Beginn der Veranstaltung in aller beider Munde. Herr Bolz hatte eher beiläufig eine durchaus interessante Beobachtung zum Targeting parat: Im zwonull dreht es sich nicht nur, wie von vielen Altvorderen behauptet, um Selbstdarstellung und Exhibitionismus, es ist dabei auch ein Trend zum Selbstprofiling zu beobachten, der durch das Bekenntnis der anwesenden U25 Generation zu Google und relevanter Werbung noch schwerwiegendere Bedeutung erlangt hat.

Herr Michael war fast schon verpflichtet anzumerken, dass der Content und das Gespräch immer schon da war, nur das Transportmittel sei neu. Ob es sich auch lohnt, in der Südkurve den Gesprächen zu lauschen, welche Erkenntnis dies dann für die neue Relevanz der Angebote an die dort gehörten Fussballfans hat, oder wie fortschrittlich das GPS der neuen Transportmittel sein kann oder sein sollte, darüber hat er sich ausgeschwiegen. Für den unreflektierten Streuverlust sprach er sich mit der staubigen Bemerkung aus, die Nutzer müssten immer noch gesagt bekommen, was sie konsumieren wollen.

Leider wurde die extrem interessante Idee des Brandroom im Vortrag von Matthias Schrader nicht weiter ausgebaut. Ich würde gerne mehr darüber hören, nachdenken und reden, noch jemand? Dass die Marke, wie bei der vorgeführten Nike Site Begleiter des Alltages wird, glaube ich gerne, was bedeutet dass aber auf der analytischen Seite für Nike? Für die Erfolgskontrolle dieses Vorgehens? Für die Kommunikation mit dem Nutzer und der Relevanz der Marke und des Angebotes für seinen Alltag?

Die digitale Generation, die von der Zeit interviewt wurde, sang dazu jedenfalls „Thank you Google for saving all my data for me…“ und sagte, dass es bei Google Mail wenigstens relevante Angebote gäbe. Das AIDA Prinzip wurde von den gleichen Hoffnungsträgern ebenfall zitiert, wenn sie zugaben, dass sie schon auf Werbung klicken würden, wenn sie die Zielgruppe seien oder sich bereits für das Produkt interessieren. Woher kommt das Interesse wohl?

Siebensekünder statt Fünfzehnsekünder. Kein Fünfzehnsekünder. Patt endete mit diesen Standpunkten die Diskussion zwischen dotgrex und Burda. Sehr interessant aber: Wenigstens Herr Hochmuth fragte in seiner Session ob sich auch jemand ausser ihm Gedanken über Relevanz und geeignete Zeitpunkte und Situation für Angebote der Marken machen wolle.

Nugg.ad stellte sich dieser Frage nicht, durchaus seltsam, aber ihnen sind zwei andere Dinge klar: Die dicken Werbebudgets stehen in den Supermarktregalen und es gibt kein Targeting ohne Streuverluste. Ob die Budgets zurecht im Supermarktregal stehen, oder was die Umschichtung der Budgets mit Relevanz und der Zukunft der Marken im Internet zu tun hat wurde in diesem Vortrag nicht klar.

Ein Schlußsatz der Veranstaltung: Die meisten Konsumenten sind zu bequem, um die Macht zu übernehmen. Relevante Angebote und Gespräche wollen sie trotzdem.